DER RABE

Als ich ende 1981 einen Anruf von ANDREAS MARSCHALL bekam, der mir anbot Illustrationen zu einem „Horror-Story-Projekt“ zu machen, dachte ich zuerst, „was will der“. Aber dann, als ich hörte um welche Autoren es sich handelt, war ich Feuer und Flamme für das Projekt, denn einer der Autoren war der amerikanische EDGAR ALLAN POE, von dem ich im Studium fast alles gelesen hatte.

Mein zeichnerisches Vorbild zu der Zeit war GUSTAV DORÉ ;–„Es tut mir leid, dass ich in dreiunddreißig Jahren nur einhunderttausend Zeichnungen angefertigt habe“, ein so großartiger Illustrator, der mit
Licht und Schatten spielen konnte; – und fast die ganze Weltliteratur illustriert hatte.

DER RABE hatte von GUSTAV DORÉ 28 Illustrationen und wurde zum ersten mal am 29. Januar 1845
in der New Yorker Zeitung „EVENING MIRROR “ mit 108 Versen und 28 Illustrationen veröffentlicht.

Das Buch wurde im Jahr 1982 bei FACTORY in Wiesbaden veröffentlicht mit 43 Illustration
von denen ich 11 beigesteuert habe.

DER RABErabe-01-Kopie
rabe-02-Kopierabe-03-KopieDer lyrische Erzähler des Gedichtes hört, als er eines Nachts beim Lesen dem Schlaf schon nahe ist,
ein sanftes Klopfen an der Tür. Vom Tod seiner Geliebten Lenore tief betroffen, hat er Trost in der Lektüre seltsamer, möglicherweise okkulter Bücher gesucht, welche seine ohnehin gereizten Nerven weiter angespannt haben. So beschleunigen das Verglimmen des Kaminfeuers und das Rascheln der Gardinen seinen Herzschlag; um sich zu beruhigen, sagt er sich selbst, dass das Klopfen nur von einem späten Besucher stammte. Doch als er die Tür öffnet und dort niemand ist, wecken der Verlust seiner Geliebten sowie die seltsamen Lektüren die irrationale Hoffnung in ihm, dass das Klopfen von Lenore sein könnte.
Als er ins Zimmer zurückkehrt, klopft es erneut, diesmal am Fenster. Er öffnet dies und ein
stattlicher Rabe fliegt durchs Fenster in den Raum und setzt sich auf die
Büste von Pallas Athene.

Der Erzähler fragt den Raben nach seinem Namen, doch dieser krächzt nun „Nimmermehr“ (original Nevermore), worauf der Mann zu ergründen versucht, unter welchen Umständen der Rabe dieses Wort erlernt hat und was er damit meinen könnte. Auf die zu sich selbst gemurmelte Aufforderung, Lenore zu vergessen, antwortet der Rabe ungefragt auf ein Neues „Nimmermehr“. Das erregt den Erzähler, und er stellt dem Raben weitere Fragen: Ob es für seine Seele Linderung gebe und ob er Lenore im Himmel treffen werde. Beides beantwortet der Rabe mit „Nimmermehr“. Vollkommen außer sich fordert da der Mann den Raben auf, ihn zu verlassen, doch wiederum antwortet der Rabe in gewohnter Manier und verlässt die
Büste nicht. Das Gedicht endet damit, dass der Erzähler beziehungsweise seine Seele in dem
Schatten liegt, den der Rabe auf den Boden wirft, und von dort nimmermehr aufsteigen wird.

Auszug WIKIPEDIA

 

DER UNTERGANG DES HAUSES USHER

usher-01-Kopieusher-02-Kopieusher-03-Kopieusher-04-Kopieusher-05-Kopieusher-06-Kopieusher-07-Kopieusher-08-KopieAufgewühlt durch den dringlichen Brief des Jugendfreundes RODERICK USHER reitet der namenlose Ich-Erzähler zu dessen Anwesen, dem Hause USHER, das durch seine gespenstische Umgebung, insbesondere den Pfuhl, aus dem es sich erhebt, sowie durch einen Riss, der sich durch das Gemäuer zieht, einen beunruhigenden und schreckenerregenden Eindruck erweckt. Es wird außerdem
von dem See erzählt, an dem das Haus USHER liegt. Dämonische Gestalten sollen
heraus treten und denjenigen holen, der zu lange auf den See starrt.

Dort trifft der Erzähler den nervlich stark überreizten, anscheinend an einer Geisteskrankheit leidenden Hausherrn, den letzten Spross eines degenerierten Adelsgeschlechtes. RODERICK USHER bittet seinen Besucher, ihm einige Zeit Gesellschaft zu leisten, um seine Krankheit erträglicher zu machen. Kurz darauf stirbt angeblich die Zwillingsschwester des Gastgebers, Lady MADELINE, und wird im
Keller des Hauses aufgebahrt und begraben.

Während einer Sturmnacht einige Tage später liest der Ich-Erzähler dem nervlich stark angegriffenen und ebenfalls schlaflosen RODERICK eine vermeintlich aufheiternde Rittergeschichte vor, die letztlich aber das Grauen vor den unheimlichen Geräuschen im Haus nur potenziert. Durch den Verlauf der Rittergeschichte und die sie begleitenden Geräusche sowie das darauf folgende Geständnis Rodericks wird es offensichtlich, dass Roderick seine Schwester lebendig begraben haben muss. Plötzlich steht Lady MADELINE blutüberströmt in der Tür; sie wirft sich sterbend auf den Bruder, welcher an dem Schock sofort stirbt.

Panisch flüchtet der Ich-Erzähler vom Anwesen und sieht noch, wie der das Haus durchziehende Riss immer weiter auseinanderklafft, bis dieses zusammenbricht und im Pfuhl versinkt.

Auszug WIKIPEDIA